Tiermedizin mit Einfühlungsvermögen, Zeit und Kompetenz für Hund, Katze, Maus und alle tierischen Lieblinge

Wildtiere in Not und unsere Tierarztpraxis

Ich bin Tierärztin aus Leidenschaft und meine ganze Familie zieht mit. Tiere sind ein gewichtiger Teil in unserem Leben und davon ausgenommen sind auch nicht die Wildtiere, bei denen es auch vorkommt, dass sie ohne Hilfe von außen auf Grund von Krankheit oder Verletzung nicht überleben würden.
Genau hier können und wollen meine Familie und ich helfen, soweit es uns möglich ist und richtig erscheint.
So kommt man unverhofft zu kleinen Pfleglingen, die viel Arbeit machen und jede Menge Zeit kosten, aber es ist die Mühe alle Male wert, denn diese Geschöpfe geben einem das mindestens zehnmal zurück und spähtestens, wenn man dann noch erleben kann, wie sie in die Natur zurückkehren, wo sie definitiv hingehören, weiß ich, warum ich/wir das mache(n)….



Kommen und Gehen


wie so oft im Leben gibt es ein Kommen und Gehen, manchmal ist das Kommen rechtzeitig, mal auch zu spät.
Das Gehen dagegen ist eigentlich immer zu früh und dann auch manchmal endgültig.

Für uns in der Tierarztpraxis ist das ein tägliches Brot, aber Routine ist es deshalb noch lange nicht!


Das Jahr 2018 - Das Jahr des Waschbären! ;-)

Es war Juni, das Telefon klingelt - ein Waschbär Baby war in einen Lichtschacht gefallen und jammerte kläglich!
Die Mama, keine Spur - und der Kleine auf dem besten Wege geradewegs in den Himmel!
Also erst einmal eine Notversorgung! Zu diesem Zeitpunkt gingen wir noch fest davon aus, dass der kleine Kerl,
das hatten wir schon festgestellt, wieder zurück in die Natur kann ... Denkste, die EU macht's möglich,
Waschbären sind laut einer Liste eine invasive Art und dürfen nicht wieder in die Natur zurück! An dieser Stelle
darf sich jeder, den es interessiert, mal über die tatsächlichen Fakten zum Thema Waschbär und dessen
Auswirkung auf die heimische Flora und Fauna erkundigen.
Uns bringt so etwas in eine moralische und ethisch Zwickmühle, sollten wir tatsächlich ein solches Tier sich
selbst überlassen, wenn es ärztliche Hilfe benötigt? Oder sollte man es sogar töten?
Sorry, hier und jetzt ein klares "NEIN", ich bin Tierärztin und es gibt sowas wie Berufsehre und eine moralische
Grundeinstellung. Natürlich helfe ich, aber genauso ist mir klar, dass wir nicht jedes Tier, das wir aufpäppeln
behalten können! Und da wird es in solch einem Fall schwierig, .... aber nicht unlösbar :-) - davon aber später mehr...
Nun zurück zu dem kleinen Kerl, der inzwischen den Namen "Coony Baer" erhalten hatte.
Ich habe es noch gut vor Augen, da steht ein Pappkarton auf meinem Behandlungstisch und die ganze Familie
nebst Freundin unserer Tochter stehen drum herum - alle mucksmäuschenstill, damit das kleine Etwas nicht
erschreckt wird - und dann torkelt der kleine Kerl heraus ...
Ein paar Tage brauchte der kleine Bär, bis Alles wieder so funktionierte, wie es sollte und da war dann auch
schon klar, dass die anfängliche Zurückhaltung von unserer Seite, was Streicheleinheiten anging, keinen Sinn
machte, denn der kleine Kerl durfte ja von Gesetzes wegen nicht mehr in die Natur zurück!
Ja, so wickelte dieser kleine Bär innerhalb kürzester Zeit erst die ganze Familie und dann auch das Umfeld
um seine kleinen Pfoten :-)!
Einen besonderen Draht hatten dabei unsere Tochter und er miteinander, was natürlich später bei der Abgabe
zu vielen Tränen führte!

Tierarztpraxis am Fließtal in Berlin / Tegel
Icke, Coony Baer!




Uns war von Anfang an klar, dass wir Coony Baer nie das bieten könnten was für ein schönes Bärchenleben
notwendig ist und somit die Zeit mit ihm endlich war.
Aber es fällt immer schwer einen Schützling abzugeben, egal ob in die Natur oder in eine Pflegestelle, denn
wenn man mit dem Herzen dabei ist, schließt man diese kleinen Kreaturen innerhalb kürzester Zeit in sein
Herz und da ist der berühmte „Kloß im Hals“ vorprogrammiert. Bei Coony Baer viel es uns in doppelter Hinsicht
schwer ihn abzugeben, zum einen war er tatsächlich etwas Besonderes und zum anderen gab es scheinbar
niemanden mehr, der Bärchen aufnehmen wollte oder konnte, zu mindestens niemand der die notwendige
Fachkompetenz und die Möglichkeiten dazu besaß.
… Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, aber letztendlich meldete sich der Sechser im Lotto für Coony Baer
in Form einer superlieben Frau bei mir! Und was soll ich sagen, Bingo, Erfahrung mit diesen Bärchen,
Platz im Überfluss und Kumpels in Coony’s Alter – einfach nur toll!
So groß die Freude über die Gefundene auch war, der Abschied nahte und
der war dann auch so schwer wie gedacht, für uns alle …

Mach’s gut kleiner Baer, den Platz in unseren Herzen wirst Du behalten, gaaanz besonders bei Åsa und wir versprechen Dir, wir werden auch Deinen Verwandten weiter helfen, wenn es mal nötig ist – Pfote drauf ;-)


Das Jahr 2017 - Eichhörnchen, Enten, Amseln, Tauben, Spatzen oder Eidechsen! ;-)

Viele dieser Tiere wurden uns gebracht, jedem haben wir versucht zu helfen, oft ist uns das auch gelungen! Wir denken da gern an die beiden Eichhörnchenkerle Alvin und Rudi Rakete, beide sind wieder in Freiheit und manchmal besuchen sie uns noch!


April 2016 - Eichhörnchen "Trudchen" kommt ins Haus! ;-)

Wie es der Zufall nun mal wollte, klingelte wenige Tage nach Fackels Tod das Telefon und wir hatten wieder ein Eichhorn! Diesmal ein Mädchen, Trudchen, ein tolles Horn, welches wir von einer erfahrenen Menscheneichhornmami zur Auswilderung übernommen haben, da ihr dafür die Möglichkeiten fehlen.
Trudchen entwickelt sich prächtig und übt momentan noch das „Nüsseknacken“! Ja, auch Eichhörnchen müssen das lernen, aber wenn das dann sitzt, ist sie soweit zum Gehen und das ist dann nicht zu früh, auch wenn wir wohl eine kleine Träne im Augenwinkel haben werden.
+++UPDATE: Trudchen ist wieder erfolgreich in ihr zu Hause eingezogen ----- in die Natur! ;-)

Tierarztpraxis am Fließtal in Berlin / Tegel
Hallo Trudchen!


September 2015 - Igel "Friedolin" in Not

Ende September 2015 brachte ein aufmerksamer Vater von der Freundin unserer Tochter einen kleinen, schwerverletzten Igel (ca.240g) zu uns. Er irrte wohl tagsüber in einem Wohngebiet umher. Jedenfalls musste ich nach eingehender Untersuchung diverse Baustellen feststellen, unter anderem ein zerstörtes Auge, eine Luftansamlung unter der Haut und und und.. Trotzdem erschien mir der Kleine vergleichsweise agil, was eine minimal Chance für ihn zu bedeuten schien und ich sollte mit meiner Vermutung bisher nicht falsch liegen. Mittlerweile geht es ihm schon wieder wesentlich besser und ich bin guter Dinge, dass er im nächsten Frühjahr wieder durch die Freiheit streifen kann. Fortsetzung folgt!
+++ Update: Gestern am 7.Mai 2016 ging er dann gesund, mit fast 700 Gramm zurück in die Freiheit, in den besten und schönsten igelgerechten Garten unseres Nachbarn!




Wir drücken dir die Daumen kleiner Igelmann!



Mai 2015 - Eichhörnchen "Fackel" in Not, jetzt nicht mehr! ;-)

Im Mai 2015 brachte mir ein sehr aufmerksames Pärchen nach einer kleinen Odyssee ein halbtotes und verletztes, 3-4 Wochen altes Eichhornbaby. Seine Geschwister waren bereits tot und der Kleine (ja, es ist ein Junge) war auch nicht mehr weit davon entfernt, aber Dank des beherzten Engagements der Finder und der folgenden Behandlung, sowie der intensiven Pflege (Füttern alle drei Stunden, auch Nachts) bei uns, ging es dem Kleinen immer besser! Er nahm an Gewicht zu und konnte dann sein verletztes Hinterbein auch wieder bewegen und normal nutzen.

Slide 1 Slide 2 Slide 3 Slide 4 Slide 5 Slide 6 Slide 7 Slide 8 Slide 9 Slide 10 Slide 11 Slide 12 Slide 13 Slide 14 Slide 15 Slide 16 Slide 17 Slide 18 Slide 19 Slide 20 Slide 21 Slide 22 Slide 23 Slide 24 Slide 25 Slide 26 Slide 27

Der Kleine bekam den Namen „Fackel“ und nachdem er immer mobiler wurde, besorgten wir kurzentschlossen eine, für Babyeichhörnchen, adäquate Behausung (eine Kleintiervoliere), in der er bis zum Auszug ins Außengehege und der anschließenden Auswilderung, seinen Unfug treiben sollte.
Nun ja, es kommt immer anders als geplant, gerade bei Wildtieren, so auch bei Fackel, der kleine beschloss irgendwann im jugendlichen Alter sich selbst Auszuwildern, was aber gründlich schief ging.
Nach dem er quietschtvergügt nach seinem Ausbruch die Freiheit entdeckte und auch nicht einmal für seine geliebten Nüsse zurückkommen wollte, suchte er wohl für die Nacht ein Schlafplätzchen und das war der Keller unserer Nachbarin. Die wiederum entdeckte ihn dort nur durch einen Zufall und gab uns dann bescheid.
Völlig ausgehungert, durstig und fertig wie ein „Brötchen“, sprang er mir dort in die Arme und kuschelte sich sofort in meine Hände ein. Das war das Ende von seinem ersten Ausflug in die Freiheit.

Ein paar Wochen später, sollte es dann wirklich soweit sein, die Freiheit rief ihn sehr deutlich. Also kurz noch einen Kobel hoch in unserem Apfelbaum aufgehängt und los ging es! Es war die Freude pur, Rasen, Bäume, Schmetterlinge, Nachbarn und was es sonst noch so für ein kleines Hörnchen zu entdecken gab.
Alle Nachbarn waren sensibilisiert und so ging die erste Begegnung mit einer Katze auch glimpflich aus. Dann kam die Nacht, für die er sich bei einem Nachbarn auf einen Apfelbaum begab.
Am nächsten Morgen ging unsere Tochter mit Hund Momo in den Garten spielen und Momo entdeckte dann den schwer verletzten Fackel in unserem Pflaumenbaum.
Nach einem beherzten Griff konnte ich ihn untersuchen und unsere Tochter beruhigen, dass das Auge nicht raushängt, sondern „nur“ verletzt ist, aber das sehr heftig, neben noch anderen Blessuren. Was genau passiert ist, da können wir nur spekulieren, vielleicht ein Vogel, ein Marder oder ein Artgenosse, egal, gerade noch einmal Glück gehabt...
Nach vier Wochen intensiver Behandlung war von dem Malheur außer einer kleinen Hornhauttrübung nichts mehr zurückgeblieben, trotzdem haben wir beschlossen, dass das kleine „Pechhörnchen“ vorerst in seiner jetzt richtig großen Voliere bleibt und so ein sicheres Winterquartier mit ausreichend Futter hat!
So kam der kleine Fackel, eigentlich schon zu spät, zu uns. Er kämpfte sich ins Leben zurück und wurde zu einem echten Eichhörnchenkerl. Dann ist er gegangen, für immer, zwei Tage bevor wir aus unserem Osterurlaub zurückgekommen sind. Es ging schnell, sehr schnell, den einen Tag hat er noch normal gefressen und am nächsten Tag lag er eingerollt in seinem Kobel, eingeschlafen für immer!
Was die Ursache war? Da können wir nur spekulieren, am Ende bleibt das Ergebnis dasselbe. Tatsache ist, Fackels Gehen war viel zu früh!

Tierarztpraxis am Fließtal in Berlin / Tegel
Mach‘s gut kleiner Fackel!






April 2014 - Waschbärbabys in Not

Sonnabend 27.04.2014 - Schönstes Segelwetter - Ein Anruf - Notfall, vier Waschbärbabys im Eimer vor der Praxis gefunden!
So kommt man ungewollt zu vier (zugegebenermaßen) sehr süßen Pfleglingen. Da die Kleinen (drei Jungs und ein Mädchen), schon sehr ausgekühlt und ausgehungert waren, mussten sie sofort erstversorgt werden! Angewärmte Aufzuchtsmilch mit der passenden Schnullerflasche (;-)) half da Wunder! Und, danach die obligatorische Bauchmassage: wo was reinkommt, da will auch wieder was raus! Für Alle die jetzt kurzzeitig den Anflug eines Gedankens haben: ...auch haben wollen....! Das ist richtiger Stress, alle zwei Stunden pünktlich: füttern, massieren, Sch.... und Pipi wegwischen x 4, Tag und Nacht! Und, Waschbären sind und bleiben Wildtiere, die wieder in die Freiheit gehören! Wir haben die vier Racker, nachdem es allen Bären wieder bestens ging, an eine vom Land Berlin zugelassene Aufzuchts- und Auswilderungsstation übergeben, auch wenn es uns, besonders unserer Tochter, schon nach dieser kurzen Zeit schwer fiel. (die sind einfach zu niedlich!)
Und nun noch das Video zum Schmachten ...